Dienstag, 11. Dezember 2012

11. Türchen




Ho-ho-ho ... hier ist mein Beitrag zum blogübergreifenden Adventskalender. Ich hoffe, die Story gefällt euch. ;-)


Türchen Nummer 11


Eine zweite Chance?


Noch bevor ich um die Ecke biege, ahne ich, welcher Anblick sich mir gleich bieten wird. Und ich behalte recht. Dort kauert er und es tut mir in der Seele weh, ihn so zu sehen. Sein Kopf ist  nach vorn gebeugt und die Knie stecken im Schnee. Die Hose dürfte längst schon völlig durchnässt sein, aber ich denke, er spürt es noch nicht einmal.  Die Kälte in seinem Innern überdeckt alles andere. Immer noch.

Ich bleibe direkt hinter ihm stehen. Mein Blick fällt auf den Grabstein. Stefan Mayer steht da in den Schieferstein gemeißelt – darunter Geburts- und Todestag, sonst nichts. Hilflos starre ich auf den Mann vor mir. Seine Schultern beben. Man muss kein großer Beobachter sein um zu erkennen, dass er weint.

Auch in mir steigen die ersten Tränen hoch. Nicht weil ich den Verstorbenen so sehr vermisse, sondern weil Timo es tut. Ich würde alles dafür geben, um ihm helfen zu können, doch die Lücke, die Stefan hinterlassen hat, kann niemand schließen, ich vermutlich am Allerwenigsten. Auf den Tag genau ist es nun ein Jahr her, seit Stefans Leben durch einen völlig übermüdeten LKW-Fahrer ein jähes Ende gefunden hat. Für Timo ist an diesem Tag eine Welt zusammen gebrochen. Einen Monat zuvor hatten sie ihr Fünfjähriges gefeiert. Ich kenne keine zwei Menschen, die so sehr zusammen gehörten wie diese beiden … außer vielleicht das Vorzeigepaar schlechthin – Axel und Manuel. Irgendwann musste auch ich akzeptieren, dass Timo allenfalls ein guter Freund, jedoch niemals mehr sein würde.

Wir kennen uns, seit wir Teenager waren. Die Szene in unserer Gegend ist recht überschaubar, so dass man sich als experimentierfreudiger Jugendlicher zwangsläufig über den Weg laufen muss. All die Jahre hatte ich vergeblich gehofft, dass aus Timo und mir etwas werden könnte, doch dann kam Stefan und hat meine Hoffnungen wie eine Seifenblase zerplatzen lassen. Ich habe Timo nie gesagt, was ich für ihn fühle. Wenn ich eine Chance gesehen hätte vielleicht … so aber blieb mir nur für ihn da zu sein, wenn er mich brauchte – und als Stefan nicht mehr war, hat er mich gebraucht.

Ich strecke eine Hand aus, lege sie Timo auf die Schulter und drücke leicht zu.

„Woher wusstest du, wo ich bin?“ Seine Stimme klingt erstickt.

„Ich wusste es nicht, aber ich habe es vermutet.“ Ich nestle in meiner Jackentasche, ziehe ein Päckchen Papiertaschentücher hervor und reiche es ihm.

Er nickt, nimmt ein Tempo aus der Packung und schnäuzt seine Nase.

„Komm“, ich wische ihm eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht, „ich bring dich nach Hause.“ Nahezu willenlos erhebt er sich und lässt sich von mir zum Auto führen.

Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis wir endlich in Timos Straße ankommen. Vielleicht kam mir die Fahrt auch nur deswegen so lange vor, weil er die ganze Zeit über keinen einzigen Ton von sich gegeben hat. Die ganze Strecke über saß er auf dem Beifahrersitz, die Hände im Schoß verschränkt und hat aus dem Seitenfenster gestarrt.

Ich bugsiere meinen Renault in eine Parklücke, schalte den Motor ab und sehe zu ihm hinüber. Endlich wendet er sich vom Fenster ab und blickt mich an. „Danke“, sagt er mit einem etwas missratenen Lächeln im Gesicht.

Ich winke schnell ab. „Schon okay.“

„Nein, lass mich bitte ausreden. Ich bedanke mich nicht fürs Herbringen, sondern dafür, dass du für mich da bist, wenn ich dich brauche, aber vor allem, dass du mich in Ruhe lässt, wenn ich nicht reden möchte. Ich weiß nicht, wie ich die letzten Monate überlebt hätte, wenn du nicht gewesen wärst. Danke, dass du mein Freund bist, Bene.“

„Dafür sind Freunde doch da, oder?“, erwidere ich lächelnd, weil mir nichts Besseres einfällt. Ich war noch nie ein Mann großer Worte. Timo ist derjenige, der mit Worten umzugehen weiß, mit einer solchen Ansprache hätte ich allerdings nicht gerechnet. Nicht hier und nicht ausgerechnet heute.

„Kommst du noch mit hoch?“, fragt er plötzlich, als er mit einem Bein schon aus dem Auto gestiegen ist.

Was für eine Frage, natürlich komme ich mit hoch. Ich nicke nur und versuche mir meine Freude nicht allzu sehr anmerken zu lassen.

Timo wohnt in einem Mehrfamilienhaus, das viel Gemütlichkeit ausstrahlt. Außer ihm, bevölkern fünf weitere Familien das Haus. Er teilt sich das Stockwerk mit einem älteren Ehepaar. Überrascht halte ich inne, als ich die beiden üppig geschmückten Eingangsbereiche sehe.

„Wann …?“

Er zuckt mit den Schultern. „Heute Morgen. Mir war einfach danach … und da ich ohnehin gerade dabei war …“ Er deutet mit dem Kopf auf den Eingangsbereich der gegenüber liegenden Tür. „Frau Müller hat sich gefreut“, ergänzt er.

Innerlich jubiliere ich. Seit ich Timo kenne, ‚lebt‘ er Weihnachten. Sobald der St. Martins Tag vorüber ist, ist er normalerweise nicht mehr zu halten. Er hat mich und auch Stefan regelmäßig in schiere Verzweiflung getrieben mit seiner fast schon übertriebenen Schmück-Wut. Jetzt jedoch ist mir vor lauter Freude fast zum Heulen zumute. Als Stefan letztes Jahr ums Leben kam, hat Timo sämtliche weihnachtliche Dekoration in einen riesigen Müllsack gepackt und entsorgt. Dass er nun in sein altes Verhaltensmuster zurückfällt, kann im Grunde nur bedeuten, dass er langsam wieder auf die Beine kommt.

Er schließt die Wohnungstür auf, drückt die Tür nach Innen und lässt mich eintreten. Wie immer schlägt mir eine Hitzewelle entgegen. Timos Wohnung würde problemlos als Biosauna durchgehen. Ich schäle mich schnell aus meiner Jacke, während Timo der Tür einen leichten Stoß verpasst, damit sie ins Schloss fällt. Dann wendet er sich ab.

„Ich muss dringend aus der nassen Hose raus“, erklärt er.

„Soll ich derweil Kaffee aufsetzen?“, biete ich an.

Timo dreht sich noch einmal zu mir um. Ein schwaches Lächeln liegt auf seinem Gesicht. „Das wäre lieb, danke“, antwortet er und verschwindet in seinem Schlafzimmer.

Ich zwinge mich dazu, nicht die Tür anzustarren, hinter der Timo verschwunden ist und betrete die Küche. Ich finde mich in Timos Wohnung gut zurecht, dementsprechend gurgelt schon kurze Zeit später der Kaffee durch die Maschine. In den vergangenen Monaten war ich oft hier. Nach Stefans Tod musste Timo die gemeinsame Wohnung auflösen, da er sie alleine nicht mehr halten konnte. Es erschien mir wie eine Fügung des Schicksals, dass  er recht schnell diese Wohnung hier gefunden hat. Sie ist sogar ganz in meiner Nähe, so dass ich im Notfall schnell bei ihm sein kann.

Während ich noch auf Timo warte, nehme ich zwei Kaffeebecher aus einem der Hängeschränke und stelle sie neben der Maschine ab. Ich gebe in meine Tasse etwas Milch und fülle beide mit Kaffee auf. Ich betrachte den Dampf und nehme einen Schluck. Mein Kopf ist wie leergefegt. Ich versuche immer noch die Tatsache zu verdauen, dass es Timo langsam besser zu gehen scheint, ohne dass sich gleich wieder größere Hoffnungen breit machen. Einen Moment später bemerke ich Timo im Türrahmen. Keine Ahnung, wie lange er da schon steht. Er sagt kein Wort, starrt mich nur an. Er hat nicht nur die Hose gewechselt, sondern auch das Hemd. Die Ärmel sind bis zu den Ellbogen hochgekrempelt und es ist … rosa. An jedem anderen Mann würde diese Farbe vermutlich furchtbar aussehen, aber ihm steht es verdammt gut. Er wirkt wie immer geradezu unverschämt männlich mit diesen pechschwarzen Haaren und den ebenso dunklen Bartstoppeln. Er überragt mich um gut einen halben Kopf.

„Was ist?“, frage ich unsicher.

Er zuckt mit den Schultern. „Ich habe nachgedacht …“ Plötzlich geht alles furchtbar schnell. Timo nimmt mir die Kaffeetasse aus der Hand und drängt mich mit dem Rücken gegen den Kühlschrank. Eine Leichtigkeit für ihn, er ist wesentlich kräftiger als ich. Der Türgriff drückt sich unangenehm gegen meine Rippen, aber ich sehe mich außer Stande, mich zu wehren. Dann nimmt er mein Gesicht in beide Hände und küsst mich. Ich schließe die Augen und genieße. Diese Lippen sind um ein Vielfaches besser, als in meinen kühnsten Vorstellungen, besser als alles, das ich jemals erlebt habe. Sekunden oder auch Lichtjahre später fühle ich seine Zunge, die sich langsam zwischen meinen Lippen hindurch schiebt. Einladend öffne ich meinen Mund und ignoriere diese leise Stimme in meinem Innern, die mir weismachen will, dass hier etwas verdammt falsch läuft. Mit beiden Armen umschlinge ich ihn und ziehe ihn noch näher zu mir heran. Ich ertrinke regelrecht in dieser Nähe, die ich mir so lange schon wünsche. Ich weiß nicht wohin mit meinen ganzen Gefühlen und kann einfach nicht genug von ihm bekommen. Meine Hände schlüpfen unter sein Hemd und berühren die nackte Haut darunter. Sie ist warm und weich und ich streichle mit meinen Fingerspitzen jeden einzeln Millimeter, den ich erreichen kann. Timo brummt genüsslich in unseren Kuss hinein und ich werde mutiger. Ich taste mich zu seinem Hintern vor und gleite darüber. Ich fühle deutlich die Gänsehaut, die sich dort gebildet hat. Seine Hände sind indes auch nicht untätig. Mit klopfendem Herzen nehme ich zur Kenntnis, dass er meine Hose aufknöpft und den Reißverschluss nach unten zieht. In Erwartung dessen, was nun kommen wird, halte ich die Luft an. Und dann berührt er mich. Es bedarf nur weniger Handgriffe, damit ich steinhart werde. Ein lautes Stöhnen verlässt meinen Mund. Und dann ist plötzlich alles vorbei. Es dauert einige Sekunden, bis mein benebeltes Hirn registriert, dass sich etwas verändert hat. Timo ist von mir abgerückt und seine Augen blicken mir entsetzt entgegen.

„Timo …“, beginne ich.

Er schüttelt energisch den Kopf. „Nein … nicht!“ Als ob er sich verbrannt hätte, nimmt er beide Hände von mir. Als ich einen Schritt auf ihn zugehen möchte, weicht er so panisch zurück, als würde er erwarten, dass ich ihm im nächsten Augenblick einen Holzpflock durchs  Herz treibe.

Tränen steigen in mir hoch und bilden einen Kloß in meinem Hals. „Was soll ich tun, Timo?“, frage ich verzweifelter, als ich es eigentlich wollte.

Er schüttelt den Kopf und vergräbt anschließend beide Hände in seinem dunklen Haarschopf. „Weiß nicht“, nuschelt er. „Es tut mir leid, es ist nur …“

Als er auch nach einer gefühlten Ewigkeit nicht weiterspricht, frage ich nach: „Timo?“

Er wendet sich von mir ab und starrt aus dem Fenster. „Ich möchte bitte alleine sein“, antwortet er leise.

„Du willst, dass ich gehe?“, vergewissere ich mich. Ich bin nicht sicher, ob ich ihn auch wirklich richtig verstanden habe. Im Moment verstehe ich irgendwie überhaupt nichts mehr. Was zum Teufel passiert hier gerade?

Nach kurzem Zögern nickt er. Meine Erregung ist mittlerweile vollständig verschwunden. Das erleichtert zumindest das Schließen meiner Hose. Betont leise verlasse ich die Wohnung, auch wenn mir eher danach zumute ist, laut zu schreien und die Tür so kräftig zuzuknallen, dass die Wände wackeln. Wie ich nach Hause gekommen bin, weiß ich nicht. Ich bin wütend auf Timo,  vor allem aber auf mich selbst. Was bin ich nur für ein lausiger Freund. Natürlich hat Timo den Anfang gemacht, aber ich hätte doch wissen müssen, dass er noch nicht soweit ist. Aber ich musste ja wie ein liebeshungriger Idiot darauf eingehen.

Auch am nächsten Tag ist meine Laune nicht nennenswert besser. Timo ignoriert sowohl meine Anrufe, als auch die beiden SMS, die ich ihm geschrieben habe. Daraufhin beschließe ich, ihn zunächst in Ruhe zu lassen. Ich kenne ihn gut genug um zu wissen, dass Beharrlichkeit es nur noch verschlimmern würde. Auch wenn ich ihn wohl nie als Partner haben werde, als Freund möchte ich ihn unter keinen Umständen verlieren. Am darauffolgenden Tag erreicht mich eine Nachricht von ihm. „Muss nachdenken“ lautet der Inhalt.

*

In den nächsten Tagen lade ich mir selbst so viel Arbeit auf, dass ich gar keine Zeit habe, über Timo nachzudenken oder gar bei ihm aufzutauchen. Das funktioniert überraschend gut, denn abends bin ich so müde, dass ich wie ein nasser Sack ins Bett falle. Mittlerweile ist es Heilig Abend und es herrscht immer noch Funkstille. Wie in den vergangenen Jahren, werde ich den 24.12. bei meiner Schwester verbringen. Das handhaben wir bereits seit Jahren so. Einmal war sogar Timo dabei, das war allerdings, bevor er Stefan kennengelernt hat. Große Lust habe ich offen gestanden nicht aber meinen Versuch abzusagen, hat Miri sofort im Keim erstickt: „Du kommst her, basta. Deine Ausreden kannst du dir sonst wohin schieben“, war ihre Antwort gewesen. Im Nachhinein betrachtet bin ich froh darüber, dass Miri so resolut war. Sie und ihre Familie haben mich Timo für ein paar Stunden vergessen lassen. Allerdings hat sie mir zum Abschied auch einige Dinge in meinem Kopf zurecht gerückt, die ich insgeheim eh schon ahnte. Ich wollte sie zwar nicht hören, aber das hat Miri noch nie abgehalten. Mir tönen immer noch ihre Worte im Ohr. Vielleicht hat sie recht. Vielleicht sollte ich mir Timo wirklich aus dem Kopf schlagen. Wie soll denn jemals ein anderer Mann eine Chance haben, wenn er ständig einem Vergleich mit Timo standhalten muss? Dementsprechend deprimiert bin ich, als ich die Stufen zu meiner Wohnung hinauf steige. Mit dem, was mich allerdings auf dem obersten Treppenabsatz erwartet, hätte ich nicht gerechnet. Überrascht und besorgt zugleich halte ich inne.

„Timo? Ist etwas passiert?“, frage ich zögernd nach.

Er schüttelt den Kopf. „Nein … vielleicht doch. Können wir drin reden? Ich friere mir hier draußen nämlich langsam die Eier ab.“

Trotz meiner Sorge um ihn schmunzle ich insgeheim. Solche Dinge habe ich ihn schon sehr lange nicht mehr sagen hören. Die aufkeimende Hoffnung lässt sich nur leidlich wieder niederringen. Alles, was meine Schwester zu mir gesagt hat, ist wie weggefegt. Wenn es um Timo geht, scheint mein Herz lernresistent zu sein.

Ich schließe die Wohnungstür auf und lasse ihn eintreten.

„Kaffee?“, frage ich und fühle mich augenblicklich in der Zeit um einige Tage zurückversetzt.

„Gerne“, antwortet er und peilt das Wohnzimmer an. Als ich ihm einige Minuten später mit zwei Bechern Kaffee folge, sitzt er auf dem Sofa. Er hat meine Wolldecke fest um sich geschlungen und starrt auf einen imaginären Punkt vor sich. Nachdem er seine Hände aus der Decke geschält hat, drücke ich ihm den heißen Kaffee in die Hand. Er umfasst ihn mit beiden Händen und schließt genüsslich die Augen. Nachdem er einen kleinen Schluck genommen hat, sieht er mir direkt in die Augen. Ich habe mich inzwischen neben ihn auf das Sofa gesetzt. Mit gebührendem Abstand.

„Es tut mir leid“, sagt er lapidar.

Ohne nachfragen zu müssen weiß ich, dass er den Tag seines Friedhofbesuches meint, beziehungsweise das, was danach geschehen ist.

„Das was ich getan habe, war ein Fehler“, beginnt er. Ich schließe die Augen und schüttle den Kopf. Er soll nicht weitersprechen, ich möchte nicht hören, wie falsch es war, mich zu küssen. In meinem Innern wächst ein Brocken, der mir tonnenschwer im Magen liegt. Ich öffne den Mund, um zum Widerspruch anzusetzen.

„Nein!“, bestimmt er. „Lass mich ausreden.“

Ich seufze leise, tue jedoch, wie mir geheißen.

„Ich habe Stefan wahnsinnig geliebt – das tue ich noch. Und ich werde es noch tun, wenn ich meinen letzten Atemzug mache.“ Mein Mund wird staubtrocken. Miri hatte recht, mit jedem einzelnen, verdammten Wort.

„Als ich … als wir … ich habe mich schuldig gefühlt, als ob ich Stefan betrügen würde, verstehst du?“

Nein, ich verstehe nicht. Und ich glaube, dass ich es auch gar nicht verstehen möchte.

„Diese beiden Wochen … ich hatte eine Menge Zeit zum Nachdenken und dabei ist mir etwas klar geworden.“

Ich klammere mich an meiner Tasse fest und sehe ihn an.

„Ich muss Stefan los lassen. Bis vor ein paar Wochen war allein der Gedanke daran unerträglich. Bei all meiner Trauer, habe ich vergessen zu leben. Habe ich dir je gesagt, dass ich am Anfang immer noch mit ihm geredet habe? Er saß beim Frühstück neben mir, ist mit mir zusammen in den Supermarkt. Ich habe mich so sehr an ihn geklammert, dass ich mir sogar eingebildet habe, ihn zu riechen. Das Schlimmste aber war, dass ich mich nie richtig von ihm verabschieden konnte. Sie haben nicht zugelassen, dass ich ihn mir noch einmal anschaue. Ich solle ihn so in Erinnerung behalten, wie er war, haben sie gesagt.“

„Sie wollten dich schützen“, verteidige ich Stefans Familie.

„Ich weiß, aber es hätte nicht ihre Entscheidung sein dürfen, sondern meine“, erwidert er. „Aber okay, daran lässt sich jetzt ohnehin nichts mehr ändern. Was ich jedenfalls damit sagen wollte: ich hätte dich nicht so überfallen dürfen, aber vor allem hätte ich dich anschließend nicht wegschicken dürfen. Ich mag dich nämlich. Ich mochte dich schon immer.“

Moment, jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr. Bei ‚ich liebe Stefan‘ ist mein Herz irgendwie ausgestiegen.

„Wie du magst mich?“, will ich irritiert wissen.

„Naja mögen eben … im Sinne von mit dir zusammen sein wollen“, erklärt er mit einem fast schon ungeduldigen Unterton.

„Aber … warum hast du denn nie etwas gesagt?“, japse ich. Ich stehe kurz davor zu hyperventilieren und vermutlich werde ich gleich platzen.

„Benedict, kannst du dich auch nur an eine Situation erinnern, in der ich von mir aus auf einen anderen Mann zugegangen wäre?“, erklärt er mir.

Stimmt, das hat er noch nie getan. Er sieht fantastisch aus, er könnte an jedem Finger fünf Männer haben – aber er ist im Grunde seines Herzens furchtbar schüchtern.

„Bene?“

„Was?“, piepse ich. Meine Stimme klingt viel zu hoch.

„Es wäre gut, wenn du jetzt dazu etwas sagen würdest, bevor ich mich komplett zum Trottel mache.“ Seine Wangen sind gerötet.

Ich hole einige Male tief Luft. Die ganze Zeit über hat meine Angst vor einer Zurückweisung mich davon abgehalten Farbe zu bekennen, doch damit ist jetzt Schluss. Und dann sage ich, was ich hätte längst schon aussprechen sollen: „Ich war in dich verliebt von der ersten Sekunde an. Und heute – heute liebe ich dich mehr denn je.“

Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. Genau das Lächeln, das ich so sehr vermisst habe. Seine Nase kräuselt sich ein klein wenig und man sieht diese kleine sexy Lücke zwischen seinen Schneidezähnen. Und plötzlich ist sie da … diese Gewissheit, dass alles gut werden wird.

~*** Ende ***~


Ich wünsche euch und euren Lieben ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest. 
Das 12. Türchen findet ihr ab dem 12.12.2012 auf Sigrids Blog (http://sigridfrings.blogspot.de/)

Sonntag, 23. September 2012

In Planung ...

Oneshots:

Max macht Chris einen Vorschlag während eines Kurztrips.

Bei Axel und Manuel gibt es Familienzuwachs in Form eines kläffenden Vierbeiners. Keine Ahnung, woher diese Idee gekommen ist! *lach*


Stories:

Rolf hängt in einer Zeitschleife fest und bekommt die Chance endlich mit Leo abzuschließen.

Rob macht eine Wandlung durch und erkennt was es bedeutet einen anderen Menschen aufrichtig zu lieben.

Mittwoch, 19. September 2012

Mein Baby! xD

Seit exakt einer Woche ist unser Wildfang nun bei uns. Am ersten Tag, als sie hier ankam, ist sie zunächst in Schockstarre verfallen. Sie ist auf einem Fleck sitzen geblieben, hat sich keinen Millimeter bewegt und uns alle mit riesigen Augen angeguckt. Inzwischen hat sie sich eingelebt und es ist nichts vor ihr sicher. ;-)

Gelegentlich passiert noch ein kleines Malheur im Haus, meist bin ich allerdings selbst schuld, weil ich einfach dieses 'hundisch' noch nicht so recht verstehe. Katzisch beherrsche ich ja perfekt. *lach*
Im Moment weiß ich noch nicht so recht ob das 'Wuff' bedeutet, dass sie spielen möchte, sie Hunger hat oder das Bläslein drückt, aber das wird sich schon mit der Zeit einspielen.

Was die Katzen anbelangt, so stehen sie dem neuen Familienmitglied noch etwas skeptisch gegenüber. Die beiden jüngeren halten sich zumindest gelegentlich im gleichen Raum auf. Meine Kisha aber macht einen großen Bogen um Ginger ... ich habe es allerdings auch gar nicht anders erwartet, denn sie ist seit jeher ein Einzelgänger.

Sie ist so ein Sonnenschein. Jeder wird freudig begrüßt und in den letzten Tagen haben wir schon etliche neue Bekanntschaften geschlossen. Sie ist in der Gegend bereits bekannt wie ein bunter Hund!

Und nun freuen wir uns schon auf Samstag, da geht es nämlich das erste Mal in die Schule.

Ich werde berichten! xD








Sonntag, 26. August 2012

Mein Bärchen

Gestern war es wieder soweit, wir durften sie besuchen. Jetzt noch zwei Wochen, dann kommt sie zu uns. Unsere Maus bringt mittlerweile 5,5 Kilo auf die Waage, ganz schön ordentlich für einen Welpen, der gerade mal 6 Wochen alt ist. ;-)

In diesem Sinne: WÄFF! ;-))


Freitag, 17. August 2012

Versuchung

Hallo Zusammen,

gestern habe ich das erste Kapitel einer neuen Story bei ff.de hochgeladen.

Summery: Es ist zum Verzweifeln! Nun wird mir nach sehr langer Zeit endlich einmal wieder ein Mann vor die Nase gesetzt, der mich wirklich interessieren könnte und was passiert? Er ist nicht nur heterosexuell, sondern obendrein noch der hochgelobte Angebetete meiner Freundin aus Kindertagen. Nicht, dass ich unbedingt auf Partnersuche wäre, aber DAS ist unfair …

Die Story ist fertig geschrieben und ihr bekommt jede Woche eines von insgesamt 3 Kapiteln.

Ihr findet die Geschichte hier. Viel Spaß beim Lesen! ;-)

Montag, 13. August 2012

Ginger

Darf ich nun offiziell vorstellen? Das ist Ginger ... sie wird in ca. 4 Wochen bei uns einziehen. ;-)
Bisher stand ja noch nicht fest, welche der beiden Schönheiten wir bekommen. Seit Samstag wissen wir, dass es Ginger sein wird.


Samstag, 4. August 2012

Noch eine Woche ...

... dann darf ich meine Prinzessin das erste Mal sehen! Inzwischen nähert die sich der 2,5 Kilo - Marke. xD


Samstag, 28. Juli 2012

Hund, Katze, Maus

Gedanken meines Mannes um 5:26 Uhr in der Frühe:

Mann: Wie schwer wird der Hund eigentlich?
Ich: 40 Kilo?
Mann: Dann schraub schonmal die Schränke fest!
Ich: Häh?
Mann: Demnächst werden wir nicht nur drei Katzen haben, die ihre von Draußen zum Spielen mitgebrachten Mäuse durchs Haus jagen, sondern auch noch einen großen Hund!

Es geht übrigens um eine dieser beiden Schönheiten, die wir Anfang September in unserem Haus willkommen heißen dürfen! *michfreuwiedoof* ;-)



Montag, 16. Juli 2012

Roger Hodgson


Gestern war es endlich soweit ... um 16:30 Uhr befanden wir uns auf der Autobahn in Richtung Mainz. Das Konzert fand in der Zitadelle statt, also Open Air und wir haben den ganzen Tag gebibbert, wegen des Wetters. Die SWR3-Moderatorin hatte dazu einen netten Spruch auf Lager: der Sommer leide derzeit an einer Identitätskrise und glaube, er sei der April! Wie wahr. *lach*

Jedenfalls war der Wettergott uns hold, denn Mainz empfing uns mit halbwegs blauem Himmel.
Zum Konzert selbst kann ich nur sagen: GRANDIOS! Wer Supertramp mochte, wird Roger Hodgson lieben ... er IST einfach DIE Stimme, die einst Supertramp ausmachte. Der Mann ist mittlerweile 62 und rockte 2 Stunden lang ohne Pause die Zitadelle.

Eigentlich mag ich gar keinen Punkt besonders hervorheben, weil einfach ALLES phänomenal war, aber es war schon ein ganz besonders ergreifender Moment, als es gegen Ende anfing zu regnen und Roger ohne Unterbrechung von 'Dreamer' auf 'It's raining again' umschwenkte. Wir standen vorher schon, aber dann hielt es wirklich auch den Letzten nicht mehr auf seinem Platz. Die ganze Meute sang und tanzte zu dem Lied ... und das in strömendem Regen. Waren es Regentropfen oder Freudentränen, die man in manch einem Gesicht (ja, auch in meinem) gesehen hat? Wurscht, es war einfach ein unvergessliches Erlebnis und hey Roger, wir werden im nächsten Jahr garantiert wieder dabei sein!


Sonntag, 1. Juli 2012

Ringelshirt und Zeugen


Da wir es gestern auf FB von den Zeugen Jehovas hatten und es mal wieder Zeit für eine Anekdote meines Mannes ist:

Das Haus hier hat zwei Eingänge, einen zur Wohnung und einen anderen ums Eck ins Büro. Göttergatte sieht die Zeugen auf das Haus zumarschieren und setzt sich in Bewegung. Er trägt ein recht auffälliges Ringelshirt. Eine Minute später sind die Brüder erfolgreich abgewimmelt und Männchen grinst zufrieden - zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als er sieht, dass die beiden den zweiten Eingang ansteuern. Wie der geölte Blitz flitzt er nach unten, einmal quer durchs Büro und zur anderen Eingangstür. Die Zwei wollen gerade das Grundstück betreten, als ihnen das Ringelshirt vom Eingang aus auffordernd zuwinkt. Sie haben auf dem Absatz kehrt gemacht.
In diesem Moment fand ich es außerordentlich schade, dass wir keinen geheimen Zugang zum Nachbarhaus haben. DIE Gesichter wären einfach nur geil gewesen! *lach*

Samstag, 16. Juni 2012

Kit Harington



Irgendwie habe ich es gerade mit dunkelhaarigen Wuschelköpfen! xD
Wem das Schnuckelchen bekannt vorkommen sollte: es ist Lord Schnee (Jon Snow) aus der HBO-Serie 'Game of Thrones'.

Freitag, 15. Juni 2012

Well done, Jungs! ;-)



Lasst dieses Bild einfach auf euch wirken! ;-)
Es war letztendlich zwar Mario Gomez, der uns in ein mögliches Viertelfinale geschossen hat, mein absoluter Lieblingsspieler auf dem Platz war dennoch diese wundervolle Grinsebacke hier! xD

Donnerstag, 7. Juni 2012

Socke vs. Carlos

*augenverdreh* Eigentlich will ich doch den OS von Max und Chris schreiben ... 
Das hier schwirrt mir stattdessen im Kopf herum! oO



„Lass mir doch noch etwas Platz, verdammt.“

„Jetzt stell dich mal nicht so an, kann ich doch nix für, dass du so fett geworden bist!“

„Hey! Du hast sie ja wohl nicht mehr alle. Wo bitteschön bin ich fett?“ Ich erhebe mich, mache einen Buckel und strecke mich - zumindest versuche ich es. Hier drin ist es so eng, dass ich mich kaum rühren kann. Und dann hockt auch noch dieses andere Vieh neben mir, macht sich tierisch breit und glotzt mir aus seinen grünen Augen gelangweilt entgegen. Ich öffne meinen Mund und schieße ein kurzes Fauchen in Carlos Richtung.

„Also manchmal bist du eine echte Plage“, meint er und leckt sich demonstrativ über die rechte Vorderpfote.

„Plage oder nicht, ich bin hier die Hausherrin, vergiss das ja nicht!“

„Wie könnte ich auch, du reibst es mir ja bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase. Zum Glück ist das Haus hier groß genug, damit ich dir aus dem Weg gehen kann“, antwortet er und legt seinen riesigen Schädel auf die zuvor geputzte Pfote.

„Wenn ich gewusst hätte, was für ein gemeiner Kerl du bist, hätte ich dich damals niemals ins Haus gelassen!“, sage ich beleidigt.

„Und wenn ich gewusst hätte, was du für eine zickige ‚Socke‘ bist, hätte ich um das Haus ganz bestimmt einen riesigen Bogen gemacht.“ Er macht sich noch breiter als ohnehin schon und lacht. Dieser Drecksack lacht mich tatsächlich aus! Ich hebe eine Pfote, fahre meine Geschütze aus und donnere sie ihm mitten ins Gesicht.

„Au!“, heult er auf. „Das hat vielleicht wehgetan!“ Er knurrt und zieht sich in eine der Ecken zurück. Na also, geht doch … warum nicht gleich so?

Sonntag, 3. Juni 2012

Katzen und ihre Spielzeuge


Nur, damit ihr mal wisst, was für einen durchgeknallten Mann ich hab:

Eine der Katzen hat sich mal wieder Spielzeug mit nach Hause gebracht. Lebendiges Spielzeug! Also zog mein Göttergatte los, um sie zu fangen.

Irgendwann stand er dann mit einem triumphalen Schrei in der Tür und trommelt sich mit beiden Fäusten gegen die Brust.
Mann: Huhuhu, Weibchen und Brut vor böser, gefährlicher Maus gerettet!

Habt ihr mich lachen gehört? xD

Freitag, 1. Juni 2012

Umfrage beendet

Ganz klarer Sieger bei 46% der Gesamtstimmen: Max und Chris aka Socke und Carlos! xD

Dann gebt mir mal ein paar Tage Zeit. Bin selbst gespannt, was dabei rauskommt! *lach*

Mittwoch, 30. Mai 2012

Levi und Paul die Zweite

Mit diesem Bild fing es bei mir damals an. Von da an, war ich ihnen verfallen. *lach*


Montag, 28. Mai 2012

Von iPads und rutschenden Brillen


Zwei Anekdoten aus dem Hause Fischer gefällig? xD

Mann läuft um den Schreibtisch herum und sieht mein iPad auf seinem Platz liegen:
Mann: oh, ich habe ein neues iPad
Jule: Finger weg, denk noch nicht einmal dran. Ich hab das auch nur mit runter genommen, weil ich heute morgen ein Ei gelegt habe.
Genau, so wie ihr jetzt guckt, war der Gesichtsausdruck meines Mannes! xD
Ich spiele darauf im Moment IceAge Village, also nicht auf dumme Gedanken kommen! *lach*

Etwas fünf Minuten später:
Jule: scheiß Brille, die rutscht, muss ich unbedingt etwas dagegen machen lassen, das nervt.
Mann: Da gibt es Leute, die verdienen ihr Geld damit. Nennen sich Chirurgen und korrigieren die Ohren.
Jule schießt einen bösen Blick nach rechts.
Nur so als Hinweis: meine Ohren sind vollkommen in Ordnung!

Dienstag, 22. Mai 2012

Epilog

Jetzt war ich also doch wieder zu ungeduldig, um bis zum Ende der Woche zu warten! *lach*

Den Epilog habe ich vor einigen Minuten online gestellt, ihr findet ihn hier.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! ;-)

Sonntag, 20. Mai 2012

Levi und Paul

Meine FB-Freunde kennen diese beiden Jungs ja schon und da ich der Meinung bin, dass man sie sich eigentlich nicht oft genug anschauen kann, bekommen sie ein Plätzchen auf meinem Blog.

Der nette Herr rechts ist Levi Poulter, der gutaussehende Kerl zur Linken, Paul Francis. Sind sie nicht bildhübsch? *seufz*


Wer mehr von den beiden sehen möchte: hier findet ihr eine ganze Serie.

Verflucht

Wie so oft, habe ich mich mal wieder nicht an meine eigenen Vorgaben gehalten und das Update jetzt schon gepostet. Ich bin da echt schlimm ... ich sterbe beinahe vor Ungeduld, weil ich wissen möchte, ob ich den allgemeinen Erwartungen mit diesem Kapitel gerecht werden kann. Ein großer Teil der Rätsel klärt sich heute auf.

Das Kapitel findet ihr hier! Habt viel Spaß. ;-)

Donnerstag, 17. Mai 2012

Verwirrt

Ein neues Kapitel zu 'Des Nachts ist es so, bei Tage ganz anders' ist online. Ihr findet es hier!

Ja, ich weiß, es ist noch nicht Freitag ... aber ich dachte mir, dass ihr bestimmt nicht böse darüber seid, oder? ;-)

Habt viel Spaß!

Sonntag, 13. Mai 2012

Muttertag


Anlässlich des Muttertages habe ich als vorbildliche Tochter meine Mama angerufen. Mitten im Gespräch grinst mich mein Mann an und meint, er hätte auch gerne ein paar Worte mit meiner Mama gesprochen.

Mann zu meiner Mutter am Telefon:
Alles Gute zum Muttertag. Das mit den beiden Gören hast du ja echt gut hinbekommen. Allerdings tauchen langsam Verschleißerscheinungen auf. Die Eine hat's im Rücken und die Andere hat Aussetzer. Ist da noch Garantie drauf? Und falls nicht, was würd denn ein Update kosten?

Watt mach ich mit dem, hm? xD

Donnerstag, 10. Mai 2012

Jagdrevier

Da ich morgen Vormittag unterwegs bin, gibt es das erste 'richtige' Kapitel schon heute.

Wie ich bereits angedeutet hatte, dürft ihr Leo von Heppenstadt einen Abend lang begleiten. xD

Ihr findet das Kapitel hier. Habt viel Spaß! ;-)

Mittwoch, 9. Mai 2012

Ikea und Kinderparadies

Meine Facebook-Freunde durften ja schon die ein oder andere Anekdote lesen, die mein mir angetrauter Ehemann von Zeit zu Zeit vom Stapel lässt.
Ich werde die Dinger jetzt auch mal hier auf dem Blog sammeln. Einige davon sind wirklich witzig! xD


Beginnen wir mit dem für den 30. April 2012 geplanten Einkaufsbummel bei Ikea. Mein Tochter und ich wollten einen reinen Weibertag daraus machen, was natürlich bedeutet, dass männliche Begleitung tabu ist.

Mann: "Ich will mit!"
Mutter und Tochter unisono: "Nein!"
Mann: zieht Schnute und setzt Dackelblick auf.
"Aber ich will mit, ihr dürft mich auch im Kinderparadies abgeben..."

xD

Es sei dazu gesagt, dass ich in all den Jahren gelernt habe, diesem Blick zu widerstehen! ;-)

Montag, 7. Mai 2012

Charakter gesucht

Es steht bei mir ja in absehbarer Zeit ein etwas größeres Projekt an. Die 'Hauptfigur' ist bereits skizziert und der Plot steht ebenfalls in ganz groben Zügen. Ich suche allerdings immer noch nach einer zweiten Hauptfigur.

Bisherige Vorschläge:

Patrick, der Barkeeper aus'm Boots
Ralph Gärtner, Boss von Axel und Sven
André, Svens missglückter Ablenkungsversuch im Pure
Sebastian, Svens Kumpel (dessen Vater das Kino gehört)

Fällt euch vielleicht noch jemand ein bzw. würde einer der genannten Herren euch näher interessieren?

Freitag, 4. Mai 2012

Prolog

Es ist soweit, es geht endlich los!

Eigentlich kann ich es selbst kaum glauben, dass die Story jetzt doch so schnell fertig geworden ist, denn ich habe mich zwischendurch ganz schön schwer getan. Doch dann war ich mit einer Freundin in einer Sportsbar (danke Annette! Für den tollen Abend und ... ach, du weißt schon) und habe das Halbfinale der Champions League angeschaut, und dann ging es los. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so zerbissene Unterschenkel hatte! *lach*

Falls es euch interessiert, wie der (zukünftige) Gegenpart zu Leonard von Heppstett in etwa aussehen könnte, hier ein Bildchen. Es zeigt Iker Casillas, den Torhüter von Real Madrid.


Und hier geht's zum Prolog auf ff.de.

Habt viel Spaß beim Lesen! ;-)

Samstag, 28. April 2012

Umfrage: OneShot & more

Da in den nächsten Wochen doch endlich einmal 'Des Nachts ist es so, bei Tage ganz anders...' fertig werden könnte, hätte ich danach ja wieder ein paar Kapazitäten frei.. vielleicht für einen OneShot? xD

Welches Schweinderl hättet ihr denn gern? ;-)

Rechts findet ihr eine Umfrage, an der ihr euch natürlich rege beteiligen dürft! ;-)

Dann hätte ich gleich noch ein weiteres Anliegen, da ich für eine neue Geschichte noch einen Gegenpart zu meiner Hauptfigur suche.

Gibt es jemanden aus einer meiner vier Stories, den ihr näher kennenlernen möchtet? Also niemand, der ohnehin schon eine Nebenrolle gespielt hat, sondern jemand, von dem ihr denkt, dass er Potential für eine eigenen Geschichte haben könnte. Ja? Dann her mit euren Vorschlägen! ;-)

Sonntag, 22. April 2012

Indisches Hühnchen mit Mango

Da ich derzeit ja ein wenig in Experimentierlaune bin, habe ich Axel damit angesteckt. Er hat gestern etwas Indisches ausprobiert und es hat wahnsinnig lecker geschmeckt. Zwei Versuchskaninchen wollten sofort das Rezept haben, also hat er es für uns zusammengestellt. ;-)


500 Gramm Hähnchenbrust
1 frische Mango
2 kleine Möhren
1 Bund Frühlingszwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 EL frischer Ingwer
250 ml Kokosmilch
100 ml klare Brühe
1 EL Mango-Chutney
Salz
Pfeffer
Koriander
Kurkuma
Chilliflocken

Die Hühnerbrüste in kleine, mundgerechte Stücke schneiden, mit Salz, Pfeffer und Chilliflocken würzen und in etwas Pflanzenöl anbraten. 
Zwiebeln, Mango und Möhren ebenfalls klein schneiden und zum angebratenen Fleisch geben. Ingwer und Knoblauch klein hacken und dazu mischen. 
Mit Brühe und Kokosmilch ablöschen und das Mango-Chutney untermischen. Mit Koriander und Kurkuma abschmecken und ca. 10 Minuten bei geringer Hitze etwas einkochen lassen. 

Dazu passt natürlich... Reis! 

Ich glaube, das nächste Mal ersetze ich die Möhren durch rote Paprika. ;-)

Einsendeaufgabe RO02 (Korrektur)

Inzwischen habe ich die Einsendeaufgabe zurück. Die erste Geschichte hat meiner SL sehr gut gefallen. Sie meinte, die Prämisse hätte ich gut umgesetzt. Bei der zweiten Geschichte jedoch hat es nicht so gut gepasst. Man erkennt den Hochmut nicht. Der baldige Ex-Mann kann im Grunde aus Groll oder Enttäuschung sonstwas erzählen. Caroline tut nichts, damit man auch wirklich weiß, dass der Erzähler die Wahrheit spricht. Er gilt in diesem Fall als 'unzuverlässiger' Erzähler.
Auch den Rest der Prämisse habe ich nicht so gut getroffen, die Frau ist am Ende tot und hat nichts daraus gelernt.

Also habe ich die zweite Geschichte umgeschrieben. Ich hoffe, es ist mir diesmal besser gelungen. ;-)

Die geschlossene Wolkendecke lässt keinen einzigen Sonnenstrahl hindurch. Das Wetter ist ebenso düster wie meine Stimmung. Ich habe schlecht geschlafen, zudem hat es die ganze Nacht geregnet, und die Straßen sind immer noch nass. Manche Autofahrer scheinen eine geradezu diebische Freude daran zu haben, besonders tiefe und große Pfützen so zu durchfahren, dass möglichst viele Fußgänger eine unfreiwillige und obendrein schweinekalte Dusche abbekommen. In der Ferne ist ein Martinshorn zu hören. Nichts Besonderes - in einer solch großen Stadt passiert immer irgendetwas. Eine kleine, schwarzhaarige Passantin neben mir nutzt die Rotphase, um einige Züge von ihrer Zigarette zu nehmen. Ihr Lippenstift hinterlässt ein unregelmäßiges Muster auf dem Filter. Der Rauch weht in meine Richtung. Ich drehe den Kopf von ihr ab und der Reklametafel des Starbucks auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu. Dorthin möchte ich, um meinem Kollegen und mir einen Kaffee zu holen. Warum muss ich das eigentlich immer machen? Nur weil ich das einzige weibliche Wesen in unserer Abteilung bin, heißt das noch lange nicht, dass ich als Mädchen für alles herhalten muss. Obwohl, wenn ich ehrlich bin, macht mir das nicht halb so viel aus, wie ich alle glauben lasse. Im Grunde liebe ich diesen chaotischen Männerhaufen nämlich und genieße es, eine Art Sonderstellung zu haben, auch wenn das bedeutet, dass ich von Zeit zu Zeit Botengänge aufs Auge gedrückt bekomme.

Lautes Geschrei von der anderen Straßenseite reißt mich aus meinen Gedanken. Ein weißer Audi R8 fährt heran und gibt kurz vor einer Pfütze ordentlich Gas. Die Passanten in vorderster Front setzen erschreckt und zornig zugleich zurück, doch für die meisten ist es zu spät. Viele sind nass, von Kopf bis Fuß. Im ersten Augenblick sehe ich dem Insassen einfach nur fassungslos zu, wie er die Scheibe herunterlässt und einen Arm hinausstreckt. Sein Mittelfinger ragt steil in die Höhe. Ich kenne diesen Kerl, jeder kennt ihn, er ist der jüngste Spross eines hiesigen Großunternehmers. Stinkreich und mindestens ebenso überheblich. Durch seine Eskapaden hat er sich schon des Öfteren negative Schlagzeilen eingehandelt. Ich beuge mich etwas weiter vor und erkenne gerade noch, wie er mit viel zu hoher Geschwindigkeit in einen Parkplatz rast und dabei fast eine ältere Frau über den Haufen fährt. Sie erschrickt sich so sehr, dass sie stürzt. Ihre Einkäufe verteilen sich auf dem nassen Asphalt. Sogleich ist sie von einer Handvoll Fußgänger umringt, die aufgebracht dem Fahrer hinterher schreien.

Ich mache auf dem Absatz kehrt und blicke zu meinem Kollegen, der immer noch im Wagen sitzt und die Szenerie ebenfalls beobachtet hat. Er versteht mich sofort und steigt aus dem Auto. Gemeinsam gehen wir auf den Audi zu.
Der junge Fahrer lässt lässig die Scheibe herunter, als er uns näherkommen sieht. „Frau Kaiser! Welch eine Freude, sie zu sehen“, beginnt er mit unechter Freundlichkeit. Ich lächle unverbindlich und strecke unbarmherzig die Hand aus. „Führerschein und Fahrzeugpapiere, bitte!“

Samstag, 21. April 2012

Torchwood

Dieses Bildchen lasse ich einfach einmal ohne viel Gerede stehen.
Die Serie selbst kann ich jedem wirklich wärmstens empfehlen, auch wenn die 'Fälle' manchmal arg hanebüchen sind.
Und an Ianto habe ich einen totalen Narren gefressen. *lach*

Donnerstag, 12. April 2012

Einsendeaufgabe RO02

Vorhin habe ich meine zweite Einsendeaufgabe an die SL gesendet. Und wieder bin ich mächtig aufgeregt.

Die Aufgabe bestand dieses mal darin, zwei Texte zu schreiben, die zwar die gleiche Ausgangssituation haben, jedoch zwei unterschiedliche Prämissen verfolgen sollten.

Hier die Ausgangssituation:
Wir befinden uns in einer Großstadt: viele Autos auf der Straße, viele Menschen, hohe Häuser. Ein Mann und eine Frau stehen sich an einer roten Ampel gegenüber, der Mann auf der einen Straßenseite, die Frau auf der anderen. die beiden kennen sich. Um sie herum drängen sich viele weitere Menschen, die auch darauf warten, dass die Ampel umschaltet.

Prämisse 1: um jemanden zu retten, muss man manchmal Liebe vor Wahrheit gehen lassen.
Prämisse 2: Hochmut kommt vor dem Fall.

Diese beiden kleinen Stories sind daraus entstanden:

Liebe (Um jemanden zu retten, muss man manchmal Liebe vor Wahrheit gehen lassen)

Es ist heiß, wahnsinnig heiß. Links hinter mir plätschert ein Brunnen vor sich hin und ich muss der Versuchung widerstehen, mich einfach auf den aus Steinen gemauerten Rand zu setzen und die Füße ins Wasser baumeln zu lassen. Die Luft über dem Asphalt flimmert, als würde sich die Straße verflüssigen. Das grelle Sonnenlicht spiegelt sich in den Glasfassaden der riesigen Bürogebäude wieder, und man kann in fast keine Richtung blicken, ohne dass man droht zu erblinden. Ich kneife die Augen zusammen und schirme sie gleichzeitig mit einer Hand ab.

Mein Blick fällt auf einen ungepflegten Typen vor mir, der mir die Sicht auf die andere Straßenseite versperrt. Er sieht nicht nur aus, als ob er die Nacht auf einer Parkbank verbracht hätte, er riecht auch danach. Angewidert trete ich einen Schritt zur Seite und versuche, mir ein wenig frische Luft zuzufächeln.

Dann wende ich meine Aufmerksamkeit der gegenüberliegenden Straßenseite zu. Ich erkenne ihn sofort. Er sieht müde und erschöpft aus. Die schwere Krankheit hat ihn ausgemergelt. Jeans und Shirt sind ihm mittlerweile viel zu weit geworden, noch vor einem Jahr hat er beides gut ausgefüllt. Heute ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. Unwillkürlich steigen mir Tränen in die Augen. Ich kann es kaum ertragen, was diese furchtbare Krankheit aus dem einst so wunderschönen und stolzen Mann gemacht hat. Und dennoch ist meine Liebe zu ihm niemals weniger geworden. Im Gegenteil. Umso mehr verabscheue ich seine Frau für das, was sie ihm antut. Sie hat einen Mann wie ihn doch überhaupt nicht verdient. Er vergöttert sie und würde für sie die Sterne vom Himmel holen, wenn er es könnte. Früher war sie einmal meine beste Freundin, das war jedoch, bevor ich erkannt habe, was für ein Mensch sie wirklich ist. Wenigstens hat sie so viel Anstand, ihre Liebschaften diskret zu behandeln. Dennoch habe ich die Befürchtung, dass Ralf zumindest einen leisen Verdacht hegt, sonst hätte er mich niemals darum gebeten, Vanessa auszuhorchen.
Doch soll ich ihm wirklich die Wahrheit sagen? Wird er mir überhaupt glauben? Unter keinen Umständen möchte ich Ralf auch noch als Freund verlieren, er war und ist der wichtigste Mensch in meinem Leben.
Andererseits, so wie es jetzt aussieht, wird er ohnehin in einigen Wochen, mit viel Glück vielleicht auch Monaten, nicht mehr da sein. Was Vanessa nicht geschafft hat, wird dieser verfluchte Hirntumor erledigen.

Die Ampel schaltet auf grün, und Ralf kommt langsam auf mich zu. Ich bleibe an Ort und Stelle stehen und sehe ihm entgegen.
„Hast Du etwas herausgefunden?“ Seine Augen blicken mir hoffnungsvoll entgegen, und plötzlich ist da wieder etwas, von dem ich glaubte, es niemals wieder sehen zu können. Ein winziges Echo dieser Lebendigkeit und Güte von einst.

Ich zögere keine Sekunde. „Nein“, antworte ich lächelnd, „es ist alles gut.“ Er strahlt glücklich, und ich weiß, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.


Gerechtigkeit (Hochmut kommt vor dem Fall)

Was für ein Scheiß-Tag! Die geschlossene Wolkendecke lässt keinen einzigen Sonnenstrahl hindurch. Das Wetter ist ebenso düster wie meine Stimmung. Es hat die ganze Nacht geregnet, und die Straßen sind immer noch nass. Manche Autofahrer scheinen eine geradezu diebische Freude daran zu haben, besonders tiefe und große Pfützen so zu durchfahren, dass möglichst viele Fußgänger eine unfreiwillige und obendrein schweinekalte Dusche abbekommen. In der Ferne ist ein Martinshorn zu hören. Nichts Besonderes, in einer solch großen Stadt passiert immer irgendetwas. Eine kleine, dunkelhaarige Passantin neben mir nutzt die Rotphase, um einige Züge von ihrer Zigarette zu nehmen. Ihr Lippenstift hinterlässt ein unregelmäßiges Muster auf dem Filter. Der Rauch weht in meine Richtung. Ich drehe den Kopf von ihr weg und der gegenüberliegenden Straßenseite zu.

Eine dralle Blondine blickt mir hämisch entgegen und meine Stimmung fällt endgültig ins Bodenlose. Caroline. Grimmig stopfe ich meine Fäuste in die Hosentaschen. Wie konnte ich nur jemals so verblendet sein und mich mit diesem Miststück einlassen? Sie war noch nicht einmal besonders gut im Bett, obwohl man ja der landläufigen Meinung ist, dass ‚Dumm gut …‘, ach ihr wisst schon, was ich meine.
Wie auch immer, sie war zumindest nicht zu dumm, sich einen sauteuren Anwalt zu nehmen und lässt mich zurzeit so richtig ausbluten. Die Handtasche, die an ihrem Handgelenk baumelt, und mit Sicherheit von keinem geringeren als Louis Vuitton ist, dürfte ebenso von mir bezahlt sein, wie die unechten Brüste, die in einem Chanel-Kostüm stecken. Von den sündhaft teuren Klunkern an ihren Ohrläppchen fange ich am besten gar nicht erst an. Sie hat es schon immer gut verstanden, massenhaft Geld unter die Leute zu bringen. Mein Geld, wohlbemerkt. Elegant wirft sie die lange wasserstoffblonde Mähne über ihre Schultern und blickt mich voller Spott an. Ihre ganze Haltung schreit mir geradezu entgegen: „Sieh her … betrachte die Person, die bald über die Hälfte des Vermögens deiner Väter verfügen wird!“ Ich koche vor Wut, und ich fürchte, man sieht es mir auch von Weitem an, denn Caroline lächelt hochmütig.

Ein LKW nähert sich der Ampel und versperrt zum Glück die Sicht auf sie. Der Wunsch, meine Hände um ihren schlanken Hals zu legen und so lange zuzudrücken, bis sie nicht mehr atmet, ist fast übermächtig.
Plötzlich ertönt ein spitzer Schrei, fast gleichzeitig das durchdringende Quietschen von bremsenden Reifen und dann bricht die Hölle los. Stimmen schreien durcheinander. Der LKW kommt zum Stehen und ich versuche unter ihm hindurch eine freie Sicht auf die andere Seite zu erhaschen. Eine riesige Blutlache breitet sich schnell auf der Straße aus, dazwischen sind einige blonde Strähnen meiner zukünftigen Exfrau erkennbar. Die Vuitton-Tasche klemmt unter einem LKW-Rad fest.

Zufrieden lächelnd recke ich mein Gesicht den ersten Sonnenstrahlen des Tages entgegen, die durch die langsam aufreißende Wolkendecke lugen. Was für ein herrlicher Tag!

Sonntag, 8. April 2012

Köln vs. Bremen



Schade, dieses Ergebnis hätte ich gerne mit nach Hause genommen. Letztendlich wurde es 'nur' ein 1:1. Schön war es aber trotzdem. Es ist schon ewig her, seit ich das letzte Mal in einem Stadion war. Damals war der KSC noch in der 1. Liga und spielte gegen Schalke. Sie hatten (Überraschung!) verloren. :-/

Das Wetter war uns ebenfalls hold. Vormittags sah es zwar noch so aus, als ob es sich einregnen würde, aber nachdem wir am Rhein-Energie-Station aus dem Taxi gestiegen sind, kam kein einziges Tröpfchen mehr vom Himmel. Da sag nochmal einer, es gäbe keinen Fußballgott! ;-)

Einem fußballbegeisterten Menschen muss ich wohl nicht erzählen, wie wahnsinnig aufgeregt ich war, oder? Und als dann irgendwann einmal einer 'meiner' Jungs auf das Spielfeld kam, war ich gänzlich aus dem Häuschen, dabei war das nur Tim Wiese und wer mich kennt weiß, dass ich ihn am wenigsten mag von allen. *lach*

Fazit: wir hatten einen wunderschönen Tag, und ich hatte das selige Grinsen noch im Gesicht, als wir längst wieder auf dem Weg zurück nach Köln-Porz waren, und das obwohl ich mir für 'uns' eigentlich 3 Punkte erhofft habe.

Kleiner Dialog zwischen meinem Mann und mir, vor dem Anpfiff, als sich die beiden Mannschaften warm machten. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass er keine Ahnung von Fußball hat und nur mir zuliebe mitging:

Mann: "Wo ist denn der Fritz?"
Ich : "Der Fünfte von links, der mit den weißen Schuhen."
Mann: "Aha."
.
.
Einige Minuten später...
.
.
Mann: "Wieso steht denn der Fritz einfach nur so faul rum?"
Ich: "Häh?  Der rennt hier doch wie ein Wiesel durch die Gegend und wärmt sich auf?" Zeige auf Clemens Fritz, der recht agil über den Platz turnt.
Mann: "Wer ist dann das dort mit den weißen Turnschuhen?" Zeigt auf Michael Kraft (Torwart-Trainer), der im 16er steht und sich alles aufmerksam betrachtet.
Ich:"Schatz, das ist einer vom Trainerstab."
Mann: "Achso."

Ist er nicht ein Schnuckelchen? xD

Sonntag, 1. April 2012

Nachtwandler, vormals "Des Nachts ist es so, bei Tage ganz anders"


Ein kleiner Dialog aus dem Kapitel, an dem ich gerade schreibe und um euch den Mund wässrig zu machen. *grins*

~***~

„Hängt Dir das alles hier eigentlich nicht langsam zum Hals raus?“, fährt er ernster fort.

Ich betrachte die tanzenden Männer, lausche kurz der Musik, atme tief den Duft ein und schließe die Augen. „Nein“, flüstere ich. „Dir?“ Ich öffne meine Augen wieder und blicke Daniel ins Gesicht.

Er zuckt mit den Schultern. „Ich weiß nicht so recht. Manchmal denke ich darüber nach, wie lange wir das hier noch machen können. Wir werden beide nicht jünger. Außerdem…“ Er lässt den Satz offen stehen, doch ich weiß auch so, was er sagen wollte.

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich das ständig über mir schwebende Damoklesschwert  nicht beunruhigen würde. Wir wissen beide, dass es von einer Sekunde auf die andere vorbei sein könnte. „Ich habe nicht vor, es soweit kommen zu lassen“, sage ich.

„Und wenn doch irgendwann mal der ‚Richtige‘ vor Dir stehen sollte? Könntest Du dann immer noch widerstehen?“

Ich lache amüsiert. „Ich mich verlieben? Der einzige, der überhaupt jemals dafür in Frage gekommen wäre, bist Du. Aber das war in einem anderen Leben“, erkläre ich.

„Du hast Deinen ersten Kuss von mir bekommen“, wirft er ein.

„Ich habe meinen einzigen Kuss von Dir bekommen“, berichtige ich ihn.

„Denkst Du nicht, Du könntest es irgendwann vermissen?“, gibt Daniel zu bedenken.

„Mich von Dir küssen zu lassen? Sicher nicht, Du küsst scheiße“, necke ich ihn lachend.

„Hey“, verteidigt er sich, „wir waren beide 16 und es war auch mein erster Kuss!“

Freitag, 30. März 2012

Käsekuchen mit Karamell


Zutaten für die Quarkmasse:
250 g Butter
250 g Zucker
3 Eier
2 EL Rum
2 Päckchen Vanillepudding
1 TL Backpulver
1 TL Abrieb einer Zitrone
1 kg Quark

Alle Zutaten mit dem Handrührgerät zu einer gleichmäßigen Masse verrühren und in eine eingefettete Springform geben. 
Im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad ca. 55-60 Minuten backen. 

200 g Zucker in eine beschichtete Pfanne geben und unter ständigem Rühren karamellisieren lassen. Den Karamell über den Kuchen geben. (Ich war etwas zu 'großzügig mit dem Karamell, deswegen war das Schneiden und Essen etwas abenteuerlich... also lieber nur eine ganz dünne Schicht verteilen. ;-))

Neue Wege

Wie bereits auf FB angekündigt, gibt es heute ein neues Update für Neue Wege.

Dieses Mal kommt wieder Constantin zu Wort. Damit wäre die Geschichte auch erzählt. Ich denke, ich belasse es dann auch dabei, es waren ja immer sehr lange Kapitel.

Habt viel Spaß! ;-)

Donnerstag, 29. März 2012

Brainstorming

Ich werde mich nun einmal über die Übungsaufgabe 5.4 hermachen. Man möge mit sich selbst ein Brainstorming abhalten, heißt es da. Also alles aufschreiben, was einem so zum nächsten Romanprojekt einfällt. Wirklich alles, und möge es auch noch so unbedeutend sein.

Nagut, dann mache ich das mal... ich habe mittlerweile sogar tatsächlich eine konkrete Idee im Kopf, welche Charaktere darin vorkommen und wie die grobe Handlung sein wird. Das Ganze steht allerdings noch auf seeeehr wackeligen Beinen. Plot kann man noch nicht wirklich dazu sagen.

Dienstag, 27. März 2012

Coming soon: Nachtwandler, vormals "Des Nachts ist es so, bei Tage ganz anders"

Derzeit schreibe ich an einer neuen Kurzgeschichte. Wie lange ich noch brauchen werde, kann ich im Moment noch nicht abschätzen. Ebensowenig weiß ich, wie lang das Teil werden soll. Wenn ich allerdings orakeln müsste, dann würd ich sagen: nicht länger als 4-5 Kapitel. ;-)

Themen

Vor einigen Tagen habe ich mit Lehrheft 2 begonnen. Derzeit 'hänge' ich am sogenannten 'inneren und äußeren' Thema. Das ist ziemlich lustig, auch wenn es mich am Anfang ein wenig verwirrt hat. In einem der beiden Projekthefte wurde empfohlen, sich Kärtchen zu basteln. Ich glaube meine Familie hält mich mittlerweile für bekloppt, denn da hockt sich Frau Mutter in ihr Büro und fängt an mit Excel rumzuspielen und je eine Tabelle mit inneren und äußeren Themen zu erstellen, sie auszudrucken und auszuschneiden. Nun gibt es also je einen Stapel aus denen ich von Zeit zu Zeit je ein Kärtchen ziehe. Bei meiner ersten "Ziehung" kam 'Entführung' als äußeres und 'Hoffnung' als inneres Thema raus. Na da sollte sich doch was draus machen lassen, oder? ;-)

Wenn ich in den nächsten Tagen etwas halbwegs Zeigbares zustande gebracht habe, werfe ich es euch vor. ;-)

Montag, 12. März 2012

Die erste Einsendeaufgabe

Heute habe ich meine erste richtige Aufgabe von meiner Studienleiterin zurückbekommen. Sie ist übrigens selbst Schriftstellerin und hat schon eine Reihe Romane veröffentlicht. Ihr Name ist Olga A. Krouk.
Ich bin immer noch ganz hibbelig wegen des Feedbacks und möchte euch die Aufgabe natürlich nicht vorenthalten.

Ich sollte den Moment in meinem Leben beschreiben, bei dem ich das erste Mal den Drang verspürte, zu schreiben... Eindrücke, Gerüche, Gedanken, Geräusche... welchen Stellenwert Bücher in unserer Familie hatte, etc. Daraus sollte ein Prosatext geschrieben werden, der maximal 6.000 Zeichen lang sein sollte. Das hier ist dabei herausgekommen:


Bilder

Der Gong ertönt und kündigt das Ende der großen Pause an. Im Vorbeigehen werfe ich das Papier meines Pausenbrotes in den Mülleimer und folge dem Strom meiner Mitschüler in das Innere des Schulgebäudes. Meine Banknachbarin und ich betreten gleichzeitig unser Klassenzimmer und lassen uns seufzend auf unsere Plätze sinken. In Susannes Blick lese ich die gleiche Lustlosigkeit, wie ich sie empfinde. Deutsch ist nicht wirklich eines unserer Lieblingsfächer, und wir haben jetzt gleich eine Doppelstunde davon. Obwohl – wenn ich ehrlich bin, kann das Fach eigentlich gar nichts dafür, es ist unsere Klassenlehrerin: Frau Wagner.
Sie gehört nicht gerade zu den beliebtesten Lehrerinnen in unserer Schule. Ich kann noch nicht einmal genau sagen, warum das so ist. Sie ist streng, ja – aber das sind andere Lehrer auch. Man kann auch nicht behaupten, dass sie sich uns Schülern gegenüber ungerecht verhalten würde. Bei ihr fehlt einfach etwas. Und wenn ich genauer darüber nachdenke, dann weiß ich auch, was es ist: Wärme.
Inzwischen hat auch Frau Wagner das Klassenzimmer betreten und baut sich nach einer knappen Begrüßung vor der Klasse auf. Sie sieht uns über ihre Brille hinweg mit diesem gewissen Blick an, von dem wir alle wissen, dass er nichts Gutes zu bedeuten hat.
„Wir schreiben heute einen Aufsatz“, löst sie das Rätsel ohne Umwege auf und die ganze Klasse beginnt ein kollektives Stöhnen. Papier-Geraschel, das Öffnen und Schließen von Schulranzen, sowie das Klappern von Stiften ist zu hören, dazwischen das leise, zum Teil aufgebrachte, Gemurmel meiner Mitschüler. Auch Susanne und ich machen unserem Unmut leise Luft, greifen dennoch nach unseren Schultaschen und kramen Heft und Mäppchen hervor.
Frau Wagner schiebt einen auf dem Pult liegenden Ordner etwas zurück und lehnt sich halb sitzend, halb stehend an die freigeräumte Ecke. „Wir probieren heute einmal etwas Neues aus“, beginnt sie, als auch der letzte Schüler endlich sein Schreibzeug vor sich liegen und der Geräuschpegel wieder ein erträgliches Maß erreicht hat. „Ich möchte, dass ihr eine Geschichte schreibt. Das Thema dürft ihr frei wählen. Schreibt zum Beispiel über einen besonders schönen Urlaubstag, ein Ereignis oder einen Traum. Es muss keine reale Erinnerung sein, ihr könnt Euch auch etwas vollkommen Neues ausdenken. Schreibt einfach auf, was Euch so einfällt“, beendet sie ihre Ausführung. Erneut ein Murmeln, dann der ein oder andere Finger, der zaghaft nach oben gestreckt wird.
„Ja Phillip?“ Frau Wagner nickt einem meiner Mitschüler zu.
„Ich weiß nicht, was ich schreiben soll“, antwortet er und stößt seinen Tischnachbarn mit dem Ellbogen in die Seite. Sein von Natur aus ohnehin schon gerötetes Gesicht blinkt in diesem Moment wie eine Anzeigetafel und er ist sichtlich darum bemüht, nicht in ein unkontrolliertes Gekicher auszubrechen. Ich rolle mit den Augen und höre Susanne neben mir leise lachen. Jungs! Der soll ja noch einmal behaupten, wir Mädels seien alberne Hühner, dann kann er aber was erleben!
Ich blende meine Mitschüler aus und richte meinen Blick nachdenklich nach draußen. Unsere Schule ist terrassenförmig aufgebaut, so dass man auf das Dach des darunterliegenden Stockwerkes blicken kann. Es ist bedeckt mit grobem Kies und obwohl es streng verboten ist durch das Fenster nach draußen zu klettern, kann man deutlich mehrere Fußabdrücke erkennen, die einige Mutige – oder vielleicht auch ziemlich Dumme – hinterlassen haben. Es hat vergangene Nacht geregnet und in den Mulden hat sich Wasser angesammelt. Fasziniert sehe ich einer Krähe zu, die mit einer dieser Pfützen sehr viel Spaß zu haben scheint. Unwillkürlich schweifen meine Gedanken zu dem Buch, das zuhause auf meinem Schreibtisch liegt und das ich derzeit lese, zum wahrscheinlich zehnten Mal. Es heißt Krabat, geschrieben von Otfried Preußler. Ich würde dafür sterben, um auch nur einmal in meinem Leben ein solches Buch schreiben zu können. Meine Oma hat es mir vor ein paar Jahren geschenkt. Von ihr sind auch all die anderen Bücher, die wir zuhause haben. Ich habe das unglaubliche Glück, dass sie die Besitzerin einer Buchhandlung ist, andernfalls würde wohl fast mein gesamtes Taschengeld – und auch das meiner zwei Jahre jüngeren Schwester - unserem fast unstillbaren Lesehunger zum Opfer fallen. Auch Mama und Papa lesen ziemlich viel, sie haben sogar das ein oder andere handsignierte Exemplar im Regal stehen - Mitbringsel von Oma von irgendwelchen Buchmessen.
Die Krähe erhebt sich in die Luft und verschwindet einige Sekunden später aus meinem Blickfeld. Ich wende mich wieder meinem Aufsatzheft zu, das immer noch unberührt vor mir liegt. Das Ende meines Füllers findet den Weg in meinen Mund und ich schließe die Augen. Mein Puls geht langsam und gleichmäßig.
Zunächst sehe ich gar nichts, nur Dunkelheit, die synchron zu meinem Herzschlag zu pulsieren scheint. Es dauert einige Sekunden, bis sich aus dieser anfänglichen Schwärze eine diffuse Form entwickelt. Ich sehe schemenhaft den Umriss des Fensters, durch das ich gerade noch gesehen habe. Nach einer Weile verwischt sich die Fläche und macht neuen, abstrakten Bildern Platz. Bilder von blauen Bäumen und roten Seen, von Raben und einer Mühle, gemischt mit Eindrücken aus einem Film, den ich kürzlich gesehen habe und dessen Hauptdarsteller mir so gut gefallen hat. Gerüche kommen hinzu. Ich nehme den Duft von Flieder und Leder wahr. In der Ferne höre ich einen Wasserfall rauschen und ich bilde mir ein, sogar den Wind zu fühlen, der warm über mein Gesicht streicht. Gleichzeitig erhöht sich die Frequenz meines Herzschlages und eine wohltuende Wärme breitet sich in meinem Innern aus. Und dann ist sie plötzlich da – die Idee. Meine Fingerspitzen beginnen zu Kribbeln, während ganze Scharen von Schmetterlingen Teile meines Körpers in Besitz zu nehmen scheinen. Ich öffne lächelnd die Augen, setze meinen zerkauten Pelikan auf das Papier und beginne zu schreiben …

Samstag, 25. Februar 2012

Die erste Übung

Es ist ganz schön seltsam, nach einer Vorgabe zu schreiben. Die Übungsaufgabe bestand darin, sich einen sogenannten "Trickster" auszudenken. Also jemand, der geschickt, schlau, listig, verlogen und intrigant ist... einen Halunken, Bauernfänger, Gauner oder Schelm. Das hier ist dabei herausgekommen:

Bruderliebe

Mit geschärftem Blick beobachte ich die gegenüberliegende Straßenseite und ziehe einmal kurz an der Zigarette, die ungeübt zwischen meinen Fingern steckt. Angewidert entlasse ich den Rauch aus meinem Mund, ohne ihn inhaliert zu haben, dann werfe ich die Kippe auf den Asphalt und trete sie mit der Schuhspitze aus. Ich bin Nichtraucher, schon immer gewesen. Warum ich hier dann mit diesem Teufelszeug stehe? Mein Bruder raucht. Das einzige Laster, das er überhaupt hat. Und um meinem Auftritt einen perfekten Anstrich zu verpassen, muss ich nach Rauch stinken – pardon, riechen. Ich habe mir für mein Vorhaben sogar einen Anzug zugelegt. So einen, wie mein Bruder ihn zu tragen pflegt. Schwarz, mit Nadelstreifen. Langweilig und… spießig. Seit Wochen bereite ich mich auf diesen Moment vor.

Von Kindesbeinen an habe ich stets Wert auf Originalität und vor allem Einzigartigkeit gelegt. Das ist gar nicht so einfach, wenn man einen Bruder hat, der einem gleicht, wie ein Ei dem anderen, denn ich fühlte mich mein ganzes Leben lang um genau diese Einzigartigkeit, die für jeden anderen Menschen eine Selbstverständlichkeit darstellt, betrogen. Ich glaube, ich habe es von der ersten Sekunde an gehasst, ein Zwilling zu sein. Deswegen war ich – und bin es noch -  immer darum bemüht, mich von ihm zu unterscheiden. Ich habe einen komplett anderen Typ aus mir gemacht. Blond, mit langen Haaren, Dreitagebart, Jeans, T-Shirt… Jahrelang habe ich meinen Bruder genauestens studiert, um so wenig wie möglich Gemeinsamkeiten mit ihm zu haben. Ich kenne ihn mittlerweile vermutlich sogar besser, als er sich selbst.

Auch vom Wesen her sind wir grundverschieden. Ich nehme die Dinge um mich herum nicht so bierernst, ich möchte einfach meinen Spaß haben. Und wenn dabei jemand auf der Strecke bleibt, dann ist das zwar bedauerlich, aber nicht mehr zu ändern. Manch einer, sogar meine Eltern, mögen mich deswegen für unreif und rücksichtslos halten. Aber ich genieße das Leben in vollen Zügen und gedenke nicht, daran etwas zu ändern. Mein Bruder hingegen gehört zu diesen ernsten Menschen, für die Spaß oder Freude so etwas wie ein Sakrileg darstellt. Wahrscheinlich geht er zum Lachen sogar in den Keller, ich habe ihn zumindest in den vergangenen Jahren nicht ein einziges Mal herzhaft lachen hören. Allenfalls ein amüsiertes Zucken um die Mundwinkel kann man ihm in sehr seltenen Fällen entlocken. Dennoch ist er erfolgreich und beliebt. Letzteres ist mir unbegreiflich, wer kann einem solch trockenen Knochen schon etwas abgewinnen? Er ist sogar seit kurzem verheiratet, keine Ahnung, wie er es geschafft hat, dass sich eine Frau wie Judith ausgerechnet in ihn verliebt.

Versteht mich nicht falsch, ich hasse meinen Bruder nicht, ich mag ihn nur nicht besonders. Einige unter euch werden jetzt vermutlich irgendwas von ‚Neid‘  und ‚Eifersucht‘ faseln. Vergesst es, schiebt euch diesem Psychoscheiß sonst wo hin, oder erzählt es jemandem, den es interessiert.

Eine Bewegung auf der anderen Straßenseite lässt mich tiefer in den Hauseingang treten, in dem ich seit einigen Minuten stehe und warte. Abel verlässt soeben das Gebäude, geht einige Schritte nach links, steigt in seine Angeberkarosse und ist wenige Momente später an der nächsten Kreuzung - und somit aus meinem Blickfeld verschwunden.

Ich streiche noch einmal prüfend über das Revers meines Jacketts und bewege mich schließlich über die Straße auf den Hauseingang zu, aus dem mein Bruder soeben getreten ist. Ich stecke den Schlüssel ins Schloss und trete ein. Abel weiß nicht, dass ich einen Schlüssel habe, sonst hätte er ihn mir längst abgenommen. Behände steige ich die Treppen hinauf und öffne die Wohnungstür. Der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee kommt mir entgegen und ich höre Judith in der Küche leise summen. An der Garderobe werfe ich nochmals einen prüfenden Blick in den mannshohen Spiegel und möchte mich am liebsten übergeben. Das exakte Abbild meines Bruders starrt mir entgegen. It’s Showtime!

Sechs Wochen später…

„Judith und ich haben euch etwas mitzuteilen“, eröffnet Abel feierlich und das erste Mal seit Jahren sehe ich ihn Lachen. Ein ehrliches, glückliches Lachen. Wir sind bei einer dieser stinklangweiligen Familienzusammenkünfte, die unsere Eltern einmal im Monat abhalten. „Wir…“, Abel holt kurz Luft, „werden Eltern“, mit blitzenden Augen sieht er stolz von einem zum anderen. Auch Judith strahlt und sie sieht bezaubernder denn je aus.

Ich rechne kurz nach und lächle hintergründig. Unsere Eltern sind derweil außer Rand und Band. Mama weint vor Glück und kann sich nicht entscheiden, ob sie zuerst Abel oder Judith in die Arme nehmen soll. Schließlich umfasst sie einfach beide und lässt ihren Tränen freien Lauf. Vater klopft meinem Bruder anerkennend auf die Schulter und sagt etwas zu ihm. Ich kann es nicht verstehen, es interessiert mich aber auch nicht. Ich komme mir irgendwie ausgegrenzt vor und geselle mich irgendwann dazu, um meine Glückwünsche auszusprechen.

Später, als sich alle wieder etwas beruhigt haben, erwische ich Abel alleine in der Küche meiner Eltern. „Ihr wirkt glücklich“, sage ich und sehe durch das Fenster der Katze meiner Eltern zu, wie sie durch das hohe Gras stakst.

„Das sind wir auch“, erklärt er lächelnd.

„Bist Du Dir auch sicher, dass der Braten in der Röhre Deiner ist?“, will ich wissen. Meine Mundwinkel zucken spöttisch.

Abels Lächeln gefriert auf seinem Gesicht. „Was soll das, Adam?“

Ich zucke mit den Schultern und antworte: „Kannst Du Dich noch an Deine Geschäftsreise vor ein paar Wochen erinnern?“

Er wirkt alarmiert. „Was willst Du mir damit sagen?“

Ich grinse. „Sagen wir mal so: ich habe Dich einen Tag und eine Nacht lang würdig vertreten. Und keine Angst, Judith hat mich die ganze Zeit über für Dich gehalten.“ Das stimmt sogar, sie machte für keine einzige Sekunde den Eindruck, als hätte sie meine Scharade durchschaut. Nun gut, die beiden kennen sich noch nicht so wahnsinnig lange und mit mir persönlich, hatte sie die ganze Zeit über so gut wie nichts zu tun.

Abel starrt mich ungläubig an. Jegliches Blut scheint aus seinem Gesicht zu weichen. „Nein, hast Du nicht“, röchelt er. „Das würdest nicht einmal Du tun!“

Ich lehne mich weiter zu ihm und flüstere in sein Ohr: „Ich kann Dir sagen, an welcher Körperstelle Deine Frau ein sehr ungewöhnliches aber wahnsinnig sexy Muttermal hat. Hast Du schon einmal darüber geleckt und geschmeckt, wie wunderbar ihre Haut an dieser Stelle schmeckt?“

„Halt Deine verdammte Schnauze!“, zischst Abel sichtlich um Haltung bemüht. Er ballt seine Hände zu Fäusten und ich bin mir sicher, dass er mir mehr als nur die Nase brechen  würde, wäre unsere Familie nicht nebenan versammelt und würde Pläne für das ungeborene Kind schmieden. Seine Augen blitzen und ich sehe darin Wut und pure Verzweiflung.

„Ich hätte Deiner süßen Judith gar nicht zugetraut, dass sie so abgehen kann. Eine richtige kleine   Wildkatze hast Du Dir da angelacht“, setze ich noch einen obendrauf.

„Warum tust Du das?“, bricht es aus Abel plötzlich gequält hervor. Seine Schultern kippen nach vorn und ich erlebe ihn das erste Mal den Tränen nah. „Es ist mein Baby.“ Ich bin mir nicht sicher, ob er damit mich oder eher sich selbst überzeugen möchte.

„Aber Du kannst es niemals mit absoluter Sicherheit wissen, nicht wahr, Bruderherz?“, flüstere ich nicht ganz so gehässig, wie ich es eigentlich möchte. Irgendwie tut er mir nun doch ein wenig leid. Dennoch wende ich mich ohne ein weiteres Wort ab. Deutlich fühle ich, wie mir sein hasserfüllter Blick geradezu ein Loch in den Rücken brennt, bevor ich zufrieden lächelnd die Küche verlasse.

Mittwoch, 22. Februar 2012

Schule des Schreibens

So, ich habe es getan. Seit heute gehe ich also tatsächlich unter die Schüler. Den Ausschlag dazu hat eigentlich mein Mann gegeben, weil er meinte, es sei mal Zeit Nägel mit Köppen zu machen. Und dabei hat er noch nicht einmal eine einzige Zeile meines Gekritzels gelesen. Nicht, weil er kein Interesse daran hätte, sondern weil ich es nicht wollte. Es hört sich vielleicht komisch an, aber mir ist wohler dabei, wenn jemand Fremdes meine Geschichten liest, als jemand, der mich so gut kennt, wie seine eigene Westentasche.

Heute beginnen für mich also aufregende 30 Monate Roman-Werkstatt! *bibber*

Dienstag, 14. Februar 2012

Nun bin ich...

... also auch unter die Blogger gegangen. Ich weiß gar nicht so recht warum, vielleicht damit ich Facebook nicht so vollmülle. ;-)

Scherz beiseite, demnächst startet bei mir ein längeres Projekt. Näheres gibt's in ein paar Tagen.